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Margarethes Geschichte
Der Richter klingelte mit seiner Glocke. �Die Angeklagte habe zu schweigen! Noch ein Wort von ihr und sie wird wegen Missachtung des Gerichtes bestraft.� Margarethe, die M�llerstochter schwieg nicht. Sie verk�ndete ihre Unschuld. Der Richter zeterte: �Die Angeklagte werde peinlich befragt. Zuvor erhalte sie �ffentlich auf die blo�e Haut drei Mal die Dutzend Schl�ge mit Rute, Stock und Peitsche wegen wiederholter Missachtung des Hohen Gerichtes. Der Henker walte seines Amtes!�
Die beiden Gerichtshelfer f�hrten Margarethe aus dem Gerichtssaal auf den Flur. Sie fesselten ihre H�nde auf dem R�cken und f�hrten sie zum Gerichtsgeb�ude hinaus. Der Henker wartete auf der Treppe. Die M�nner f�hrten die Frau zum Eselskarren, der auf der Stra�e bereit stand. Sie hoben sie hinauf. Der Weg f�hrte zum Marktplatz wo die Pr�gelstrafe gewohnheitsm��ig vollstreckt wurde. Eine gro�e Zahl Zuschauer hatte den Zug vom Gericht aus begleitet und gesellte sich zu der Menge, die sich bereits auf dem Platz angesammelt hatte. W�chter mit Hellebarden hielten die Menschen zur�ck.
Die M�nner brachten Margarethe vor eine S�ule an der Seitenwand der Markthalle, die als �ffentlicher Pr�gelbock diente. Sie l�sten ihre Fesseln und legten sie b�uchlings an den Stein. Mit den vorgesehenen Eisenringen banden sie ihr H�nde und F��e fest. Der Henker l�ste ihr B��erkleid an den Schultern und lie� es zu Boden sinken, nicht ohne ihren Hintern und ihre Br�ste zu betasten. Sie schrie auf! Das Volk, das die Prozedur kannte, johlte laut. �M�chtest du?� fl�sterte der Scharfrichter und hielt Margarethe ein zerbissenes St�ck Leder vor den Mund. �Bei�e hinein und halte es zwischen den Z�hnen!� Sie sch�ttelte den Kopf.
Der Henker wandte sich zur Menge und zeigte nacheinander den Rohrstock, den Pr�gel und die Peitsche. Ein respektvolles Raunen ging durch den P�bel. Er bog den Rohrstock und lie� ihn pr�fend durch die Luft pfeifen. Margarethe schrie auf vor Schrecken. Der Stock pfiff und traf ihre Oberschenkel zum ersten Mal. Sie schrie kurz auf. Abermals pfiff der Stock und traf ein zweites Mal. Margarethes Beine wurden von einem blutigen Strich gezeichnet. Ein Raunen ging durch die Menge. Sie erhielt noch zehn Hiebe, die ihr jetzt jedes Mal einen kurzen Aufschrei entrissen.
Der Henker griff zum Pr�gel, der aus einem daumendicken Haselstock bestand. Er lie� ihn durch die Luft kreisen. Das Volk war ganz still. Da holte er kr�ftig aus und traf Margarethes Ges��. Sie heulte zum ersten Mal richtig auf vor Pein. Der Stock sauste ein zweites Mal nieder, sie schrie und sank in die Knie. Sie richtete sich m�hsam auf und erhielt den dritten Hieb. Ihr Kopf flog gegen den Stein wobei ihre Nase zu bluten begann, eine blutige Stelle zeichnete ihr Ges��. Beim vierten und f�nften Hieb �bert�nten ihre Schreie jedes Mal das Gejohle der Menge. Die n�chsten Hieben brachten nur noch ein St�hnen hervor.
Das Volk schrie: �Die Peitsche, die Peitsche! Auf die Haut, auf die blanke Haut!� Der Henker fasste die schwere breite Lederpeitsche und zog sie aus dem Wasserbottich. Er lie� sie mehrere Male in der Luft knallen. Er gab dem Geschrei des Volkes nach und versetzte Margarethe, die wild an ihren Stricken zerrte, den ersten Schlag. Sie sank erneut in die Knie und hing an den Seilen, die ihre Arme fesselten. �Noch zwei!� schrie das Volk, als der Henker sie zum zehnten Mal geschlagen hatte. Margarethes Kopf hing nach hinten. Sie versuchte es nicht mehr sich nach den weiteren Schl�gen aufzurichten. Ihr R�cken war von blutigen Striemen �berzogen. Nach dem letzten Schlag verk�ndete der Herold: �Das Urteil ist vollzogen! Die Wache f�hre die Gefangene zur�ck!�
Der Henker besah sein Werk. �Du hast eine d�nne Haut�, sagte er leise. �Du wirst der Folter vermutlich nicht widerstehen.� Er l�ste ihre Fesseln. Sie hob sich, raffte ihren Gef�ngniskittel mit schmerzverzerrtem Gesicht stolz auf und befestigte ihn �ber ihren Schultern, ehe der Henker ihr die Arme hinter dem R�cken band.
Mit erhobenem Kopf wurde Margarethe zur�ck zum Gericht gefahren. Die W�chter brachten sie ins Geb�ude und verbanden ihr hinter dem Tor die Augen. Dann griffen sie die Frau beidseitig an den Armen und f�hrten sie fort. Es ging eine Treppe hinunter, �ber einen Gang und durch eine knarrende T�r �ber eine weitere Treppe nach unten.
Margarethe sp�rte die Feuchtigkeit und K�hle eines Kellers, als die M�nner sie durch eine weitere T�r geleiteten. Hier nahmen sie ihre Augenbinde ab. Margarethe stie� einen Entsetzensschrei aus. Was sie hier sah, hatte sie bis jetzt nur aus Ger�chten gekannt. Im Volksmund kursierte allerlei �ber diesen Raum, der sich im Keller des Stadthauses befand. Nur wenige Menschen hatten hier Zutritt, die wenigsten von ihnen freiwillig, und nur die allerwenigsten kamen wieder so heraus, wie sie hineingekommen waren.
Im Schein der Fackeln, die den Raum in ein flackerndes Licht tauchten, sah Margarethe einen gro�en Tisch in der Mitte des Raumes. In einer Ecke stand ein Stuhl mit Spitzen auf der Sitzfl�che und Riemen �ber den Armlehnen. Von der Decke hing ein Seil mit einem Haken am Ende. Der Mann mit der Kapuze l�ste Margarethes Fessel und geleitete sie mit einem derben Griff um ihr Handgelenk zu dem Stuhl, in den er sie niederdr�ckte. Durch ihre Kleider sp�rte sie die Stacheln der Sitzfl�che, die ihre Wunden reizten. Sie stie� einen kurzen Schmerzensschrei aus. Der Henker legte ihr die Riemen �ber die Arme und zog sie mit einem kr�ftigen Ruck fest.
Da trat ein Magistrat vor sie, der bisher in einer dunklen Ecke des Raumes gesessen hatte. Er begr��te sie mit den Worten: �Hier werden wir die Wahrheit finden.� Er zeigte mit einer Hand zu dem Tisch und fuhr fort: �Wir haben dazu die richtigen Mittel in diesem Raum! Gestehst du die Taten, die dir zu Last gelegt werden? Welchen Umgang hast du mit dem Satan? So gestehe, Frau!� Er wartete einen Augenblick. Als Margarethe nicht antwortete, fuhr er fort: �Der Henker wird dir nun die Instrumente zeigen, mit denen wir die Wahrheit finden werden. Wir werden streng die Vorschriften des Codex befolgen. Alles ist genau vorgeschrieben und von der p�pstlichen Wissenschaftsakademie gepr�ft.� Dann l�ste der Henker die Fesseln, nahm Margarethe an der Hand wie ein kleines Kind und f�hrte sie herum. Sie ging mit ihm, ohne Widerstand zu leisten. �Ich will dir zeigen und erkl�ren, was wir als erstes mit dir tun werden�, sagte der Magistrat. �Oft gen�gt das, um die Wahrheit zu finden. Manchmal brauchen wir dann nicht mehr weitere Schritte zu gehen und die Mittel, die uns das Gesetz in die Hand gibt, nicht anzuwenden.�
�Als erstes wirst du dich ausziehen, von selbst, oder wir werden es f�r dich tun. Denn die Nacktheit vor Gott, seinem Gesetz und vor der Pein wird dir leichter machen, in dich hinein zu gehen und die Wahrheit zu gestehen. Du wirst nichts verstecken wollen. Und du wirst auch nichts verstecken k�nnen. Es wird deiner Seele leichter fallen, ihre Schuld abzuladen, und dir beim Gest�ndnis helfen. Dann wirst du zun�chst hierhin gebracht.� Der Henker f�hrte Margarethe zu einem Holzger�st, das in einer Ecke des Raumes stand. Es war etwa mannshoch und bestand aus einem Pfosten, der oben mit einem kurzen Querbalken versehen war. An der Wand neben dem Pfosten lehnte eine Vorrichtung aus zwei Brettern. Sie lie� sich �ffnen und hatte drei L�cher, von denen das mittlere quadratisch und die �u�eren rund waren. �Dies ist das Spanische Pferd�, sagte der Henker. �Wir werden dich hier oben drauf setzen. Damit du nicht herunterf�llst, werden wir deine Beine mit diesem Holz festhalten. Du wirst schnell merken, dass der Ritt ungem�tlich ist.� Margarethe sah, dass das Brett oben gezackt war. �Nach einiger Zeit�, der Henker zeigte auf eine Sanduhr, �werden wir zwei Gewichtssteine rechts und links an das Holz h�ngen, immer wieder.� Am Boden neben dem Ger�st lagen zehn Foltersteine, die oben mit einer �se versehen waren. Jeder war sechs Pfund schwer, wie der Henker erkl�rte.
�Solltest du bei dieser Prozedur trotzdem nicht gestehen, fahren wir weiter. Wir haben keine Eile, der Codex l�sst uns die Zeit.� Der Henker f�hrte Margarethe nun zu dem Seil an der Decke. Er zog an dem Haken, bis das Seil auf ihrer H�he war. �Wir werden deine Arme hinter dem R�cken an diesen Haken h�ngen und dich hochziehen. Du wirst wahrscheinlich vor Schmerzen schreien, so wie alle geschrieen haben, du wirst um Erbarmen flehen, und dann lassen wir das Seil los. Gerade ehe deine F��e den Boden ber�hren, werden wird das Seil dich festhalten. Manche werden schon gleich beim ersten Mal ohnm�chtig. Die Schmerzen werden sehr stark sein, das wissen wir von allen, die hier waren. Oft kugeln die Schultern aus, mein Gehilfe wei� das zu richten. Wir werden dich mehrmals hochziehen, jedes Mal ein wenig h�her. Und immer wirst herunter st�rzen.�
Der Mann f�hrte sie weiter. Er f�hrte sie zu der Leiter, die an der Wand lehnte. �Hier ist die n�chste Folter, die dann auf dich wartet. Denke daran, wie arg deine Glieder bereits geschunden sind und wie sie schmerzen werden. Hier wirst du das Gef�hl haben, dass wir dir Arme und Beine vom K�rper rei�en wollen. Hier werden wir deinen K�rper nach den Merkmalen des Teufels untersuchen. Er versteckt sie gew�hnlich in der Form eines Muttermales oder eines Leberflecks. Aber du wirst die n�chste Befragung auf der Streckbank noch schmerzlicher empfinden.�
Er brachte sie zu dem Tisch in der Mitte des Raumes. In der Mitte des Tisches war ein Brett beweglich angebracht. Der Henker zog es zur Seite heraus. Es gab den Blick frei auf einen Ausschnitt in der Mitte des Tisches. Sie sah, dass dort vier Rollen quer angebracht waren. Die Rollen waren mit kurzen, spitzen Stacheln versehen. Margarethe wusste aus dem Volksmund, dass diese Vorrichtung als �gespickter Hase� bekannt war. Sie wusste auch, dass der Delinquent mit dem R�cken �ber den Rollen lag, die seinen R�cken zerfurchten, und dazu an Armen und Beinen mit Seilen brutal gestreckt wurde. Der Henker sah Margarethes Blick und drehte mit einer Hand an den Rollen. Er nahm ihre Hand, f�hrte sie an die Stacheln und dr�ckte nieder. Margarethe schrie auf, ein Blutstropfen rollte �ber ihren Handr�cken. Der Henker schob ohne weitere Worte das Brett an seinen Platz zur�ck.
�Siehst du jetzt, dass du besser jetzt schon ein Gest�ndnis machen sollst. Du wirst dir viele Schmerzen und Qualen ersparen,� sagte der Magistrat. �Und du wirst deinen K�rper unversehrt bis zum Urteil behalten.� - �Nein�, fl�sterte Margarethe. �Es geschehe!� sprach der Magistrat, der hinzugetreten war. �Beginnen wir!� sagte der Henker zu seinem Gehilfen.
Die beiden M�nner f�hrten Margarethe aus der Folterkammer in eine kleine Zelle. Sie lie�en sie allein. Margarethe h�rte, dass nebenan die Ketten rasselten und die Seilrollen knarrten. Ihre Angst wurde gr��er, sie begann zu zittern. Die T�r ging auf, und eine Nonne betrat den Raum. �Gott sei mit uns, mein Kind!� sagte sie, �will sie mit mir beten?� - �Nein!� antwortete Margarethe. �Sie muss sich nun entkleiden. Sie lege ihr Kleid hier ab. Ich bitte sie, sie tue es freiwillig. Sonst muss ich Hilfe hinzu holen. Dann werden die Henker sie mit Gewalt ausziehen m�ssen. Sie tue es sich zuliebe selbst!� Margarethe gehorchte, sie zog den groben Gef�ngnisrock aus, zitternd vor Angst und K�lte, w�hrend die Nonne ihn faltete und in einen Koffer legte, den sie verschloss.
Als Margarethe nackt war und ver�ngstigt mit zusammen gedr�ckten Knien, geduckten Schultern und sch�tzend vor den K�rper gepressten Armen dastand, klopfte die Nonne an der T�r und sagte dabei: �Sie sei stark, ich bete f�r sie!� Die T�r ging auf, die Frau huschte hindurch, herein traten die zwei Henker. Sie gingen auf Margarethe zu und zogen ihre H�nde hinter ihren R�cken. Sie legten die Unterarme aufeinander und banden mit einer Seilschlaufe einzeln jedes Handgelenk am anderen Oberarm fest. Margarethe sp�rte, dass sie die Seile sehr fest zuzogen, bis sie schmerzend in die Haut schnitten, und sie aufschrie. Sie legten das Seil in mehreren Windungen um ihren Bauch und zogen es fest. Sie konnte ihre Arme nicht mehr bewegen.
Beide M�nner f�hrten Margarethe zur�ck in den Hauptraum. Sie schoben sie r�ckw�rts zu dem Bock. Mit einem raschen Griff fassten sie das M�dchen beidseitig an den Schenkeln und an den Waden, spreizten ihre Beine und hoben sie hoch. Sie setzten sie auf dem Ger�st nieder. W�hrend die Gehilfen Margarethes zuckende Beine an den Fu�gelenken festhielten, hob der Henker das Holz, das er am Fu� des Ger�stes bereitgelegt hatte. Er �ffnete die Vorrichtung, umklammerte damit die Fu�gelenke des M�dchens und schloss das Instrument. Dann drehte er die Sanduhr um.
Vor Schmerzen stiegen Margarethe die Tr�nen in die Augen. Sie wimmerte leise. Noch war sie zu stolz, um laut zu schreien. Der Sitz dr�ckte sie arg und schnitt ein. Die Sanduhr wurde zum ersten Mal umgedreht. Die beiden Henkersknechte holten zwei der Steine, die sie gleichzeitig an Haken der Holzfessel h�ngten. Als die M�nner die Steine loslie�en, stie� Margarethe einen kurzen Klageton aus. Das Brett, beschwert von den zwei Gewichtssteinen, zerrte nun st�rker an ihren Beinen.
Als der Henker die Uhr ein weiteres Mal wendete, trat der Magistrat zu Margarethe. �Du bist der Verbundenheit mit Satan beschuldigt. Gestehst du das, Frau?� fragte er. Margarethe sch�ttelte den Kopf, da h�ngten die Henker zwei weitere Gewichte an das Holz. Margarethe wand den Oberk�rper vor Schmerzen. Sie schrie auf und flehte um Erl�sung. �Gestehst du?� forschte der Magistrat. Erneut brachten die Knechte zwei Gewichte an. Margarethe schrie. Die Henker standen mit verschr�nkten Armen neben dem Bock und warteten. Die Zeit verstrich. Im Raum waren nur Margarethes Schreie zu h�ren. Niemand sprach ein Wort.
Der Magistrat gab den M�nnern ein Zeichen, er sagte: �Du bist verstockt. Wir wollen dir doch helfen, die Wahrheit auszusprechen. Rede jetzt, wenn der Henker dich erl�st, und du wirst dich vollst�ndig erl�sen.� Auf einen weiteren Wink nahmen die M�nner die Gewichte und das Brett von Margarethes Beinen. Sie hoben sie vom Bock herunter. Margarethes Knie knickten ein und die M�nner st�tzten sie.
�Gestehe!� gebot ihr der Magistrat. Margarethe sch�ttelte nur den Kopf und blickte zu Boden. �So helfe uns doch, Frau! Wir wollen dir nicht wehtun. Gestehe, dass du mit dem Versto�enen ein B�ndnis hast, und alle deine Qualen haben in diesem Augenblick ein Ende. Und Gott wird dir vergeben, wenn du die weltliche Strafe f�r dieses Verbrechen erleidest.� Margarethe gab keine Antwort. �So fahret fort�, sagte der Magistrat zum Henker.
Die M�nner griffen Margarethe an den Armen. Sie l�sten ihre Fesseln kurz und banden ihr die Handgelenke hinter dem R�cken. Erneut zogen sie die Fesseln sehr fest. Sie f�hrten sie unter einen Bogen des Gew�lbes. Mit schleppendem Schritt folgte ihnen Margarethe. Jeder Tritt bereitete ihr Qualen. Unter dem Seil, das von der Decke hing, hielten sie an. Der Henker bef�hlte Margarethes Schultern und Oberarme. Er betastete ihre Schultern und ihren R�cken, um ihre Widerstandsf�higkeit zu pr�fen. Er zog Margarethes Arme ein wenig nach hinten hoch, bis er die Handfessel am Haken, den er herbeizog, befestigen konnte. Der Gehilfe drehte die Seilrolle langsam, und das Seil spannte sich eben. Margarethe sp�rte das Ziehen an ihren Armen, als sie allm�hlich hinter ihrem R�cken hochgezogen wurden. �Wirst du jetzt gestehen?� fragte der Magistrat, der aus dem Dunkel des Raumes vor Margarethe trat. �Noch kannst du dir jetzt mit einem Gest�ndnis viele weitere Schmerzen ersparen.� Margarethe sch�ttelte den Kopf. Der Mann hob die Hand. �So beginnen wir�, sagte er ruhig.
Auf dieses Zeichen begann das Ziehen in Margarethes Armen unertr�glich zu werden. Es war ihr, als st�rze sie vorn�ber. Ihre Arme spannten sich, ihre Schultern loderten wie Feuer. Sie beugte sich weiter nach vorne, um den grimmigen, peinvollen Zug an ihren Armen auszugleichen. Die Seilrolle knarrte, Margarethes F��e verloren den Boden. Ihre ungefesselten Beine ruderten in der Luft als suchten sie dort Halt. Ihre Schmerzensschreie mischten sich unter das Knarren der Seilwinde. Als sie zwei Fu� hoch hing, befestigten die M�nner die Seilrolle. Sie lie�en sie eine Weile h�ngen. Ihr K�rper entspannte sich, und ihre F��e ber�hrten fast wieder den Boden. Sie wurde noch ein St�ck h�her gezogen, bis sie abermals zwei Fu� hoch hing. Zum zweiten Mal stellte der Henker die Seilrolle fest. Dann zogen die zwei M�nner am Seil selbst bis Margarethe vier Fu� �ber dem Boden hing. Sie lie�en pl�tzlich los. Margarethe st�rzte dem Boden entgegen. Noch bevor ihre Zehen den Boden ber�hrten, fing sie das Seil mit einem gewaltigen Ruck auf. Es schien ihr, als habe es in ihren Schultern gekracht. Sie schrie auf vor Pein. �Wirst du gestehen?� fragte der Magistrat erneut. Margarethe antwortete nicht.
Sie wurde erneut hochgezogen. Kurze Zeit lie� der Henker sie oben, wobei sie vor Angst und Schmerzen schrie, dann st�rzte sie wiederum dem Boden entgegen. Ihre Zehen ber�hrten fast den Boden. Der Schlag riss an ihren Armen. Margarethe schrie noch lauter auf und h�rte nicht, was der Magistrat sie von neuem fragte. Ein weiteres Mal zogen die Henker sie hoch, bei jedem Mal ein wenig h�her als vorher, lie�en sie immer eine Weile h�ngen und l�sten dann den Griff am Seil. Beim sechsten Mal krachte es in Margarethes Schulter. Der Schmerz lie� sie ohnm�chtig werden.
Sie kam zu sich, wie sie ungefesselt am Boden lag. Als sie die Arme sch�tzend vor ihre Bl��e bringen wollte, schrie sie auf und rollte sich wie ein verletztes Tier zusammen. Ihre rechte Schulter brannte, der Arm gehorchte ihr nicht. �Er ist ausgerenkt!� sagte er Henker. �Wir werden es gleich haben!� Er legte Margarethe auf den R�cken, setzte sich auf ihren Bauch und hielt ihr mit dem Knie den linken Arm an der Seite ihres K�rpers fest. Der Gehilfe nahm Platz am Boden neben Margarethe. Er griff ihre rechte Hand, setzte den linken Fu� an ihren Hals und den rechten an ihre Rippen. Dann zog er mit einem kr�ftigen Ruck an Margarethes rechtem Arm. Sie schrie, b�umte sich auf und fiel zur�ck in Ohnmacht. Die Schulter sprang mit einem schnappenden Ger�usch an ihren Platz zur�ck. Die beiden lie�en Margarethe am Boden liegen.
Der Magistrat ging zu ihnen, sagte: �Fahrt fort!� wobei er auf den Stuhl in der Ecke des Raumes deutete. Die M�nner traten zu Margarethe, hoben sie vom Boden hoch und trugen sie zum Sessel. Sie wurde hingesetzt. Die Spitzen in der Sitzfl�che bohrten sich in ihre Schenkel. Die M�nner gaben ihr keine M�glichkeit sich zu heben, dr�ckten sie an den Schultern nieder und steckten eine Stange unter die Lehnen, die �ber ihren Schenkeln lag und sie niederhielt. Dann legten sie ihre Arme auf die Lehnen und zogen die Riemen zu. Der Henker trat vor sie und gab seinem Gehilfen ein Zeichen. Dieser brachte ein Gebilde aus vier Brettern herbei, die durch Seile miteinander verbunden waren.
�Dieses ist der Spanische Stiefel. Jedes Bein kommt zwischen die �u�eren Bretter. Zwischen die inneren stecken wir dann zwei Keile. Wenn wir die Keile einschlagen, werden deine Beine immer mehr gequetscht. Bei manchen brechen auch Knochen. Aber mein Gehilfe ist geschickt.� - �Fangt an!� befahl der Magistrat.
Der Gehilfe hielt den Spanischen Stiefel w�hrend der Henker zuerst Margarethes linkes, darauf ihr rechtes Bein hochhob und in dem Ger�t einschloss. Der Helfer brachte zwei Keile und einen schweren Holzhammer. Einen Keil f�hrte er von unten zwischen die mittleren Bretter, den anderen steckte er von oben dazu. Margarethe sch�ttelte sich vor K�lte und Entsetzen. Angstschwei� stand auf ihrer Stirn. Sie war kreidebleich am ganzen K�rper. Der Mann hob den Hammer und klopfte sanft den oberen Keil ein. Margarethe zuckte bei jedem Hammerschlag zusammen. Doch diese ersten Schl�ge taten weiter nichts, als die Seile zu straffen. Beim ersten kr�ftigen Hammerschlag, der nun auf ein Zeichen des Magistraten folgte, verst�rkte sich der Druck auf ihren Waden. �Nun wird es wirklich anfangen�, sagte der Henker, w�hrend der Geselle zum erneuten Schlag ausholte. Der Druck, der mit dem Schlag kam, wurde unertr�glich. Die Bretter begannen Margarethes Beine einzuschn�ren. Sie sp�rte den Drang, sie wegzuziehen, konnte jedoch nicht. Beim n�chsten Schlag b�umte sie sich im Stuhl auf, schrie laut vor Schmerzen und begann zu weinen. Als der n�chste Schlag den Keil noch tiefer getrieben hatte, wurde der Schmerz rasend. Margarethe verlor die Herrschaft �ber ihren K�rper. Eine Lache bildete sich unter dem Stuhl.
Der Magistrat trat hinter einer S�ule hervor und gab den beiden Henkern einen Fingerzeig. Der Geselle, der schon zu einem weiteren Schlag den Hammer angehoben hatte, lie� ihn sinken. �Wirst du jetzt die Taten gestehen, derer du beschuldigt wirst? Bist du im Bunde mit den M�chten des B�sen? In wessen Auftrag handelst du? Beantworte meine Fragen und wir beenden deine Not.� - �Ich bin unschuldig�, weinte Margarethe. �Bitte, lasst mich frei. Es tut so weh! Meine Beine! Ich sp�re sie nicht mehr.�
Der Mann winkte den Henkern. Sie traten zu Margarethe. Der Henker hielt eine Zange mit langen Griffen und einem kurzen, scherenartigen Maul. Margarethe begann zu schreien. �Das ist jetzt noch nicht f�r dich�, sagte der Henker, �jetzt nicht! Die gebrauchen wir nur bei Hinrichtungen!� Der Gehilfe schlug ein weiteres Mal mit seinem Hammer auf den Keil. Margarethes F��e wurden blau. Unter ihren Zehenn�geln trat Blut hervor. Beim n�chsten Schlag platzte eine kleine Ader �ber Margarethes Kn�chel. Blut tropfte auf den Boden. �Kein Blut!� schrie der Magistrat ver�rgert. �Kein Blut, es darf kein Blut flie�en! In diesem Teil der peinlichen Befragung darf noch kein Blut flie�en. Nehmt den Stiefel ab und f�hrt sie hinaus!� Mit seiner Schere trennte der Henker die Seile durch. Der Spanische Stiefel zerfiel, Margarethes Kopf sank nach vorne.
Margarethe wurde vom Stuhl losgebunden. Die M�nner trugen sie nebenan in die Zelle. Hier setzten sie das M�dchen auf den Boden und schlossen ihm einen Eisenring um den Hals. Eine Kette band den Ring an die Mauer. Durch die T�r h�rte sie in der n�chsten Stunde gellende Schreie aus dem Raum nebenan. Sie hielt sich die Ohren zu, um nicht mit anzuh�ren, wie eine andere Ungl�ckliche befragt wurde.
Nach einer Weile betrat die Nonne den Raum. Sie trug einen Holzkasten unter dem Arm und einen Krug in der Hand. Sie reichte Margarethe den Krug und sagte: �Sie trinke nicht zu schnell!� Dann �ffnete sie den Koffer und strich eine Salbe auf das verletzte Fu�gelenk. Sie wusch Margarethes Zehen mit dem Rest an Wasser und sagte: �In zwei, drei Wochen werden ihre Beine nicht mehr blau sein, wenn sie dann noch lebt! Eigentlich d�rfte ich es ihr nicht sagen, aber wenn sie den �Gespickten Hasen� �berstehst, ist sie gerettet. Dann kann man sie nicht mehr verurteilen, weil dies der letzte Grad der Befragung ist.� Sie klopfte an der T�r und wurde aus der Zelle gelassen. Margarethe war wieder allein. Sie h�rte wieder die schrillen und flehenden Schreie aus der Folterkammer.
Die Schreie verstummten. Eine schwere T�r fiel etwas danach ins Schloss. Kurz darauf traten die Henker wieder ein. Der Geselle l�ste die Fessel um Margarethes Hals. Er hob sie am Arm hoch und musste sie st�tzten, da sie nur wankend stehen blieb. Es drehte sich alles vor ihren Augen. Sie wiederholte immer wieder: �Nein! Oh, nein, bitte nicht!� Die M�nner f�hrten sie zur�ck in die Kammer.
Hinter einem Tisch sa� der Magistrat. Vor ihm lag ein Papier, auf das er schrieb. �Da du nach wie vor verstockt bist, werden wir die peinliche Befragung an dir fortf�hren. Wir werden uns weiterhin an die Regeln der Gerichtsbarkeit halten. Ich mu� dir mitteilen, dass von nun ab dein Blut flie�en darf. Ab der dritten Stufe darf der Delinquent bluten, sagt der Codex. Sollten wir danach weiter zur vierten Stufe kommen, so darf auch deine Haut versehrt werden.� Er machte eine kurze Pause: �Das hei�t, dass du von da ab mit Hilfe von gl�henden Eisen und Kohlen befragt werden kannst. Du wei�t, dass wir uns streng an das Vorgeschriebene halten, damit du nicht gegen uns klagen kannst.�
Er machte eine weitere Pause und fuhr fort: �Wirst du nun gestehen, dessen du beschuldigt wirst? Ich wiederhole, bist du im Bunde mit den M�chten des B�sen? Wie hei�t dein Gebieter? Welche Schandtaten hast du bereits in seinem Namen ausgef�hrt? Welche Schandtaten sollst du weiterhin noch in seinem Namen ausf�hren?� Margarethe flehte: �Bitte, tut mir nicht mehr weh. Ich bin unschuldig. Ich habe nie Schlechtes getan. Tut mir nicht weh, bitte, bitte!� Der Magistrat sch�ttelte den Kopf und hob die Hand. �Wir tun dir nicht weh. Diese Schmerzen, die du versp�rst, sind dir von Gott gesandt, um dir beim Suchen nach der Wahrheit zu helfen. Doch zun�chst werden wir deinen K�rper nach den Malen des Teufels untersuchen�, sagte er. Margarethe wusste, was das bedeutete.
Auf dieses Zeichen hin, trat der Henker hinter Margarethe, griff ihren Arm und zog sie zur Leiter an der Wand. Er stellte sie mit dem R�cken dazu auf. Der Gehilfe legte eine Eisenfessel um jedes Fu�gelenk, der Henker band ihre Handgelenke an das Seil, das von oben herab hing. Er drehte an der Rolle. Das Ger�t knarrte, und Margarethe wurde hochgehoben. Ihr K�rper spannte sich an, ihre Schultern schmerzten unertr�glich, ihr Gesicht verzog sich zu einem stummen Schrei. Die Eisenfessel schnitt sich ein, Blut rann �ber ihre F��e, tropfte von der Eisenkette auf den Boden. Der Henker st�tzte sich auf den Hebel. Margarethe sp�rte, wie ihre Arme und Beine auf �u�erste gespannt waren. Das Ziehen an den Armen erschwerte ihr das Atmen, sie r�chelte heiser. Der Henker erkannte dieses Zeichen und befestigte den Hebel. Der Magistrat trat neben die Folterleiter. Er sagte: �Nun, wirst du gestehen? Wirst du die Wahrheit sagen? Gestehe, und all dies hat ein Ende!� Margarethe versuchte zu sprechen, aber die Worte waren kaum vernehmbar. Sie sch�ttelte verneinend den Kopf.
Die beiden Henker brachten einen Tisch vor die Leiter. Der Gehilfe brachte einen Stuhl. Der Magistrat legte mehrere B�cher auf den Tisch und �ffnete eines davon an einer vorgemerkten Stelle. Der Gehilfe brachte eine kleine Holzkiste, die er auf dem Tisch �ffnete. Er entnahm ihr eine Nadel an einem Griff, �berpr�fte die Spitze und �berreichte sie dem Henker. Magistrat und Henker n�herten sich Margarethe. Der Magistrat untersuchte ihren aufgespannten K�rper, wobei der Gehilfe mit einer Fackel leuchtete. In jedes Muttermal, auf das der Magistrat deutete, stach der Henker mit seiner Nadel. Margarethe stie� jedes Mal einen Schrei aus. Die Prozedur raubte erneut ihre Sinne.
Als sie wieder zu sich kam, lag sie auf dem R�cken ausgestreckt auf dem gro�en Tisch in der Mitte des Raumes stand. Sie schrie vor Schrecken und Angst vor dem, was nun auf sie zukommen w�rde. Sie schlug mit den Beinen um sich, dabei versuchte sie, sich vom Tisch zu w�lzen. Doch die Griffe der beiden Henker blieben eisern. W�hrend der Handlanger ihre Arme festhielt, legte der Henker Margarethe eine Seilschlaufe um jedes Handgelenk. Mit einem Holzstift drehte er das Seil bis die Schlingen die Gelenke fest und schmerzhaft umschlossen. Der Scharfrichter hakte Margarethes Arme an dem Seil am Kopfende des Tisches fest. Dann griffen beide M�nner ihre Beine. Sie versuchte verzweifelt sich weiter zu wehren und wand sich auf dem Tisch hin und her. Die M�nner fassten sie und lie�en sie nicht mehr los, trotz ihres heftigen Widerstandes. Der Gehilfe schob zuerst ihren rechten, dann den linken Fu� in eine Seilschlaufe. Er drehte die Schlaufe um Margarethes Fu�gelenke. Er befestigte das Seil am Fu�ende des Tisches. Der Henker steckte einen Stock in die Rolle und begann zu drehen. Das Seil spannte sich und zog an Margarethes Armen und Beinen. Sie wurden gestreckt. Ihr K�rper spannte sich ein wenig.
Der Gehilfe trat nun an die Seite des Tisches. Mit einem Ruck zog er das Brett heraus, das die Walzen mit den Stacheln verdeckte. Margarethe schrie auf, sie zuckte vor Schmerzen und zerrte an den Seilen, als die Stacheln ihren R�cken zerfurchten. Der Henker zog an seinem Hebel. Die Seile spannten sich weiter, Margarethes Gesicht verzerrte sich vor Pein. Ihre geschw�chten Arme und Beine konnten dem brutalen Rei�en der Seile nicht widerstehen. Ihre Rippen und H�ftknochen traten hervor, ihr Leib spannte sich. Ihre langen, unertr�glichen Schreie f�llten den Raum. Der Henker hielt inne, da trat der Magistrat an den Tisch. Er n�herte sich Margarethes Ohr und fragte: �Nun? Willst du, dass wir hiermit weiterfahren?� Margarethe antwortete nur mit einem unartikulierten Aufschrei. Der Magistrat nickte, und der Henker stemmte sich auf seinen Hebel. Der Gehilfe stand an der anderen Seite des Tisches und hatte bereits eine zweite Stange in die Rolle eingef�hrt. Auch er begann zu ziehen. Das schreckliche Werkzeug knarrte. Margarethes Schreie hatten sich in ein anhaltendes leises St�hnen verwandelt. Ihre Augen und ihr Mund waren weit aufgerissen, ihre Rippen traten weit hervor, an ihren Gelenken bildeten sich blutige Hautrisse. Auf den Boden unter dem Tisch tropfte Blut und frischte den dunklen, eingetrockneten Fleck hellrot auf. Die Henker hielten ein und wischten sich den Schwei� von der Stirn.
�Wirst du gestehen?� fragte der Magistrat abermals. �Bist mit den M�chten des B�sen im Bunde?� - �Nein�, fl�sterte Margarethe und verdrehte die Augen. Ihr Kopf fiel nach hinten auf den Tisch. Der Henker bef�hlte ihren Hals. �Sie ist besinnungslos�, sagte er. �Wir m�ssen warten.� - �Wenn wir den Zug l�sen, d�rfen wir sie nicht erneut aufspannen. Haltet ein! Bringt sie wieder zu sich!� befahl der Magistrat. Der Henker nickte. Er legte einen Strick um seinen Hebel und band ihn an das Tischbein fest. Er ging zur�ck zu Margarethe und hob ihre Augenlider hoch. Er horchte mit dem Ohr nahe an ihrem Mund. Sie war bewusstlos und atmete schwach.
Der Henker �ffnete Margarethes Mund, griff ihre Zunge zwischen zwei Finger und zog daran. Mit einem lauten St�hnen kam Margarethe zu sich. �Weiter�, rief de Magistrat. �Macht weiter!� Der Henker l�ste das Seil und beide M�nner st�tzten sich wie bisher auf ihre Hebel. Margarethes Gelenke waren nun offene Wunden. Die Seile, mit denen sie gefesselt war, schnitten sich tief ein und verf�rbten sich dunkel vom Blut, das sie aufsogen.
�Jetzt!� befahl der Magistrat und zeigte auf das Feuer, das in einer Schale brannte. Die Henkersknechte befestigten erneut ihre Hebel mit einem Strick. Der Magistrat trat an Margarethe heran und sagte: �Da du noch nicht gest�ndig bist, werden wir nur zur vierten Stufe der Befragung kommen. Wir werden deine Haut mit dem Feuer sengen. Gestehe, und wir beenden deine Pein!�
Der Geselle trat an den Ofen und holte eine gl�hende Eisenstange aus dem Feuer. Er ging zum Tisch und streifte Margarethes Knie mit dem Eisen. Sie st�hnte und stie� durchdringende Schreie aus. Zittern ging durch ihren ungeheuer aufgespannten K�rper. Geruch von gesengtem Fleisch f�llte den Raum. Der Geselle lie� das Eisen auf Margarethes Bauch nieder. Margarethe br�llte auf. Blut floss in ihrem Mundwinkel als sie sich auf die Zunge biss. Der Henker holte eine zweite Stange aus dem Feuer. Mit dem Eisen bestrich er ihre Br�ste, die durch die Anspannung ganz flach geworden waren, fuhr unter ihre Achseln und an ihre Ellbogen. Jeder Ber�hrung mit dem gl�henden Metall folgten unmenschliche Schreie, im Raum wurde der Gestank von gebranntem Fleisch und gesengten Haaren unausstehlich. Mit einer Zange holte der Gehilfe eine Kohle aus dem Feuer und ber�hrte damit Margarethes Brustwarzen. Das M�dchen schrie auf und verstummte. Blutiger Schaum trat aus ihrem Mund. Sie zitterte am ganzen Leib. Der Magistrat gab einen Fingerzeig, wobei die Henker Kohle und Eisen zur�cklegten. Mit einer Sch�pfkelle sch�ttete sie Wasser �ber Margarethes Gesicht. Sie kam wieder zu sich und st�hnte kaum h�rbar.
Abermals holte der Henker das gl�hende Eisen und ber�hrte damit Margarethes K�rper an verschiedenen Stellen. Sie schrie markersch�tternd und verlor erneut das Bewusstsein. Mit einem Wasserguss wurde sie belebt und wiederum mit dem Eisen bestrichen. Als sie zum dritten Mal das Bewusstsein verlor, sah der Henker den Magistraten fragend an.
Der Magistrat trat zu ihr als sie gerade wieder das Bewusstsein erlangte und nach Wasser flehte. Er sagte: �Du hast nicht gestanden, obwohl wir alle M�glichkeiten angewandt haben, die das Gesetz uns in die Hand gibt. Wahrscheinlich hat der Teufel dir �bermenschliche Kr�fte gegeben. Wir werden die peinliche Befragung hier beenden. Du musst uns jedoch versichern, dass du gegen keinen der hier Anwesenden klagen wirst, ob der Mittel, die sie an dir angewandt haben. Wirst du das versichern?� - � Ja�, hauchte Margarethe entkr�ftet. Der Henker l�ste die Seile und lockerte den Zug. Er h�ngte die Haken aus und hob Margarethe an den Schultern hoch. Als sich die Stacheln aus ihrem R�cken l�sten, schrie sie nochmals auf. Als sie auf dem Rand des Tisches sa�, wurde sie schwach und st�rzte zu Boden. Die Henker hoben sie hoch und trugen sie in den Nebenraum.
Als Margarethe zu sich kam, lag sie mit dem Bauch auf dem Boden der kleinen Zelle. Die Nonne bem�hte sich um die vielen kleinen Wunden auf ihrem R�cken. Margarethe wurde �bel und w�rgte. Ihre gedehnten Gelenke bereiteten unmenschliche Schmerzen, die Brandwunden n�ssten. Die Schwester hatte ihren R�cken mit Salbe bestrichen und half dem M�dchen auf den R�cken. Margarethe schrie auf, als die Nonne ihren Bauch ber�hrte. �Eine �ble Wunde�, sagte sie. Sie legte ein Tuch darauf und versuchte es mit einem Band um Margarethes Leib zu befestigen. Vor Schmerzen weinte Margarethe wie ein Kind. Dann verband die Nonne die anderen Wunden. �Sie stehe auf! Ich werde ihr helfen, sich anzuziehen�, sagte sie und holte Margarethes Gef�ngniskleider.
Das M�dchen stand auf. Jede Bewegung bereitete ihr Qualen. Die Schwester half ihr in ihre Kleider. Margarethe schrie jedesmal wenn sie einen Arm oder ein Bein biegen musste. �Ihre Glieder werden sie noch lange an diese Zeit erinnern�, sagte die Nonne. �Sie halte sich gerade, wenn sie jetzt kommen und vor das Gericht zur�ckf�hren werden!�
Die Frau klopfte an der T�r. Der Magistrat und der Henker traten ein. Margarethe schauderte. Der Henker trug ein Seil und ein Tuch in der Hand. �Tu die H�nde auf den R�cken�, befahl er, dann fesselte er Margarethe scharf und band ihr das Tuch um die Augen. Er f�hrte sie durch die Folterkammer, in der noch immer der Geruch von gesengtem Fleisch hing. Margarethe ging hinkend und mit kleinen Schritten. Der Druck des Kleides auf ihren Wunden bereitete ihr unertr�gliche Schmerzen. Bei jeder Bewegung wurden die Wunden erneut aufgescheuert. Sie gingen die Treppe hinauf, �ber einen Flur und eine zweite Treppe hinauf. Dort wurde Margarethe das Tuch von den Augen genommen. Sie erkannte die T�r des Gerichtssaales wieder, durch die man sie nun f�hrte. Drinnen wartete die Kammer. Die Richter trugen jetzt Kapuzen mit Augenl�chern. Im Raum war es dunkel, nur ein paar Kerzen erhellten das Pult der Richter.
Margarethe wurde auf die Knie vor das Pult des Richters gesetzt. Der Magistrat trat vor das Gericht und sagte: �Diese Frau steht mit den Kr�ften des B�sen im Bunde. Ihr beharrliches Schweigen w�hrend der peinlichen Befragung ist der Beweis, dass Satan ihr beistand, w�hrend wir sie verh�rten. W�hrend der ganzen Vernehmung zeigte die keinen Augenblick von Schw�che. Nur der Versto�ene konnte ihr die Kraft geben, sich derart der peinlichen Befragung zu widersetzen, die an der Gefangenen angewandt wurde. Die Mittel des Rechtes konnten ihr kein Wort entrei�en. Jedes Mal wenn sie daran war zu reden, lie� der Satan sie in Ohnmacht fallen, um ihr zu helfen. Ihr Schweigen und diese Ohnmachtsanf�lle beweisen ihre Schuld.� Margarethe erbleichte. Der Henker dachte: �Jeder Mensch w�rde bei diesen Schmerzen ohnm�chtig werden, sie ist bestimmt nicht des Teufels.� Aber er wusste, dass er diese Worte nicht laut aussprechen d�rfe, wollte er nicht, dass ihm das gleiche widerfahre.
Der Richter hob die Hand und gebot Schweigen. Ein Gerichtsdiener trat hinter Margarethe und hob sie von den Knien hoch. Der Richter �ffnete ein dickes Buch mit schwarzem Einband. Er w�lzte Seite f�r Seite um und las f�r sich, dann erhob sich und verk�ndete: �Das Gericht sieht die Schuld der Beklagten f�r erwiesen. So h�ret, was Recht ist und immer sein wird, denn es wurde den Menschen von Gott in seiner Barmherzigkeit gegeben. Das beharrliche Schweigen dieser Beklagten ist ihr Gest�ndnis. Angesichts der besonderen B�ndnisse, die von der Frau eingegangen wurden, mu� die Strafe angemessen sein. Sie sei hiermit zum Tode durch Ertr�nken verurteilt. Vorher m�ge ihr Fleisch mit Zangen gekniffen und zerst�rt werden. Danach seien ihr Arme und Beine zu brechen. Nase und Ohren m�gen alsdann abgeschnitten und die Augen ausgestochen werden, da der Versto�ene durch diese Wege Zugang zu ihr fand. M�gen die H�llenqualen, die sie erwarten, schon auf Erden beginnen. Diese drei Strafen seien an drei Pl�tzen in der Stadt zu vollziehen. Danach m�ge sie in einen Sack gebunden werden und dem Wasser des Flusses �bergeben werden, damit ihre Seele nicht zur Ruhe komme. Dieser Spruch des Gerichtes werde in der Stadt verk�ndet und auf Kosten der Verurteilten und ihrer Familie angeschlagen, auf dass niemand wage, mit den M�chten des B�sen einen Bund einzugehen! Er wisse von der schrecklichen Strafe f�r dieses Vergehen!�
Ein Raunen ging durch die Menge im Saal. Margarethe fiel in Ohnmacht. Die Richter standen auf und verlie� den Raum. Das ohnm�chtige M�dchen blieb zwischen zwei Gerichtsdienern liegend zur�ck.
Der Henker trat in den Gerichtsraum und hob sie hoch. Er trug sie unter dem Arm in den Keller, wo er eine Zellent�r �ffnete. Er trug das M�dchen hinein und legte es auf den Boden. Dann entkleidete er es. Er riss alle Verb�nde herunter, welche die Schwester angebracht hatte. Er besah sich die schrecklichen Wunden, die er mit seinen Instrumenten zugef�gt hatte. Er zog ein Gewand aus grobem Sacktuch �ber ihren Kopf und schleifte sie an den Armen zu einer Wand der Zelle. Dort schloss eine Eisenfessel um jedes ihrer Fu�gelenke. Dann hob er Margarethe, die immer noch bewusstlos war, hoch. Ihre Arme befestigte er an zwei Fesseln, die in die Wand der Zelle eingelassen waren. Darauf wandte er sich ab und ging aus der Zelle. Die T�r fiel ins Schloss, Margarethe kam langsam wieder zu sich. Ihr K�rper schmerzte. Sie war allein und zitterte vor Angst. Allm�hlich wurde es dunkel im Raum, immer weniger Licht drang durch die winzige �ffnung unter der Decke. Sie d�ste in dieser unbequemen Haltung h�ngend ein. In der Nacht erwachte sie. Ihr wurde kalt und hei�. Sie sp�rte, wie ihr K�rper zu brennen begann. Das Wundfieber begann Besitz von ihr zu ergreifen. Sie sehnte sich nach Wasser, ihr Mund war trocken, ihr Hals rauh vom Schreien. Fieberkr�mpfe sch�ttelten sie.
Sie hing zwei Tage ohne Wasser und Nahrung an der Wand ihrer Zelle und fieberte vor sich hin. Am Morgen des dritten Tages �ffnete sich die Zellent�r. Ein Mann in einer schwarzen Kapuze trat ein. Ihm folgte ein Priester mit einem Kreuz. Der Henker l�ste Margarethes Ketten. Sie war in Fiebertr�umen, f�hlte sich sehr leicht und merkte nicht, was mit ihr geschah. Der Henker fesselte ihr die H�nde, griff sie unter den Arm und f�hrte sie hinaus. Es ging eine Treppe hinauf, durch eine T�r auf den Hof. Dort wartete ein der Eselskarren. Der Henker hob Margarethe auf den Karren und stieg neben sie. Er band sie am Karren fest. Ein Gehilfe f�hrte das Gespann durchs Tor auf die Stra�e. Hier warteten Soldaten als Eskorte, der P�bel f�llte die Gassen und dr�ngte sich und br�llte vor Begeisterung. Der Zug setzte sich in Bewegung und f�hrte zum kleinen Marktplatz.
Der Henker hob das M�dchen vom Wagen. In der Mitte des Platz stand ein Ger�st mit einem Pfosten in der Mitte einer Plattform. Die Soldaten bildeten eine Schnur um das Ger�st und hielten die Menge zur�ck. Der Henker hob Margarethe auf das Ger�st. Unter dem Johlen der Menge zog er ihr das Gewand �ber den Kopf. Er brachte sie zum Pfosten, an den er sie mit hochgehobenen Armen an bereith�ngende Ketten band.
Ein Richter in der roten Robe de Blutgerichtes stieg auf das Ger�st. Er gebot Stille, entrollte ein Pergament und verlas das Urteil. Er f�gte hinzu: �Der Henker m�ge die Strafe mit seinem ganzen K�nnen und ohne Nachsicht, in ihrer ganzen Grausamkeit vollziehen!� Dieser stieg herunter vom Ger�st und ging auf einen zweiten Karren zu. Er hob einen Holzkasten herunter und trug ihn zum Ger�st. �Aa! Oh!� ging es durch die Menge, als er den Kasten �ffnete und die Ger�te herausholte. Drei Zangen zeigte er nacheinander dem Publikum. Dann griff er die erste Zange, hob die hoch und ging auf Margarethe zu. Das Publikum wurde mit einem Schlag still. Der Henker �ffnete die Zange und kniff in Margarethes Unterschenkel.
Als ihr markersch�tternder Schrei �ber den kleinen Platz hallte, wurde das Publikum ganz still. Ihr Blut spritzte, als der Henker mehrmals in beide Beine kniff. Ihre Schreie f�llten den Platz. Der Henker nahm eine zweite Zange, die er abermals dem Volk zeigte. Damit kniff er in Margarethes Bauch und Ges�� und riss St�cke Fleisch heraus. Die warf er in einen gro�en Sack neben sich. Das Publikum ahnte, wozu dieser Sack sp�ter dienen sollte. Dann holte er die dritte Zange. Er hob sie hoch und �ffnete das Zangenmaul. Es war mit Spitzen bewehrt. Ein Raunen ging durch die Zuschauer. Mit seiner Zange kniff der Henker in Margarethes Br�ste und riss St�cke heraus. Ihr blut�berstr�mter K�rper hing leblos vom Pfosten herunter.
Das Volk pfiff und johlte. Der Henker l�ste die Fessel. Margarethe fiel auf die Plattform. An den Armen schleifte die Henkersgehilfen sie zum Karren und warfen sie hinauf. Der Zug ging weiter zum gro�en Marktplatz. Unterwegs mussten die Soldaten mehrmals die Menge der Schaulustigen vom Karren wegdr�ngen. Alle wollten sie die schrecklichen Wunden sehen, die der Henker seinem Opfer zugef�gt hatte.
Auf dem gro�en Marktplatz wartete ein weiteres Ger�st. In der Mitte der Plattform stand ein schwerer Tisch, auf dem quer Holzscheite lagen. Der Henker lie� sein blutendes B�ndel dorthin ablegen. Zwei Gehilfen griffen Arme und Beine der Verletzten und banden sie fest. Dann stiegen sie von der Plattform. Der Henker trat mit einem dicken Holzhammer an den Tisch. Er schob die Scheite unter den Armen und Beinen der Verurteilten zurecht. Mit einem Male lie� er den Hammer auf Margarethes Beine knallen. Das Opfer br�llte auf, die Knochen krachten. Mehrmals hintereinander schlug der Henker derart auf die Gefesselte. Dann stieg er vom Ger�st herab, w�hrend die Helfer die Fesseln l�sten. Wie eine zerschlagene Puppe trugen sie Margarethe zum Karren. Aus den Beinen des M�dchens stie�en die zerschlagenen Knochen durch die Haut. Die Kleider der M�nner waren vom Blut besudelt.
Der Zug ging weiter zum Domplatz. �Sie ist tot, sie ist schon tot!� br�llte die Menge. �Du bist ein schlechter Henker!� Der Henker rief dem P�bel zu: �Nein! Schaut her! Sie lebt noch.� Vor dem Dom stand ein drittes Blutger�st mit einem Pfosten. Die Helfer schleppten die Schwerverletzte auf das Ger�st und fesselten sie mit erhobenen Armen an den Pfosten. Der Henker ergriff eine Zange und trat vor Margarethe. Er fasste ihr rechtes Ohr und riss es ab. Ebenso das linke. Mit der Zange griff er ihre Nase und trennte sie mit einem Messer vom Kopf. Die Menge johlte. Er holte einen Stechbeitel aus seiner Sch�rzentasche und stach nacheinander beide Augen aus. Margarethe hing leblos vom Pfosten herunter. �Huh�, schrie die Menge. �Du hast sie get�tet. Du hast sie jetzt get�tet.� - �Nein, so schaut her!� rief der Henker. �Sie lebt noch immer.� - �Ich m�chte sehen�, rief ein Zuschauer in der ersten Reihe. Der Henker winkte ihn herbei. Der Mann erkletterte das Ger�st. Er ging zu der Verurteilten und ber�hrte sie. �Er hat recht. Sie lebt noch�, rief er zur Menge. Er zeigte seine bluttriefenden H�nde bevor er vom Ger�st herunterstieg.
�Weiter! Weiter!� tobte die Menge. Die Soldaten neigten ihre Lanzen nach vorne. Der Henker hob beschwichtigend die Arme. Der Henker schob den gro�en Sack offen unter Margarethe. Seine Gehilfen l�sten die Fesseln. Sie lie�en das M�dchen hinein sinken. Dann knotete der Henker den Sack zu und umwickelte ihn mit einem Strick. Seine Helfer trugen das B�ndel zum Karren. Der Zug setzte sich in Bewegung und strebte der Br�cke zu.
An den Mauern beidseitig des Flusses dr�ngte sich die Menge. Die Soldaten standen auf der Br�cke und lie�en den Karren vorfahren. In der Mitte der Br�cke lie� der Henker anhalten. Seine Gehilfen hoben den blutigen Sack hoch und trugen ihn zur Br�ckenmauer. Der Henker gab ein Zeichen. Die M�nner warfen den Sack in den Flu�.
Margarethe versank nicht sofort. Um den Sack bildete sich eine blutige Schicht auf dem Wasser. Das M�dchen bewegte sich noch ein wenig, w�hrend der Sack langsam unterging. Auf dem Wasser verd�nnte sich die blutige Spur immer mehr. Aus der Tiefe drangen einige Luftblasen an die Oberfl�che.
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