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Kapitel 2
Teresa wird bestraft und bekommt anschließend ihre Tagesaufgabe…
Mit einem metallenen Geräusch fiel die Tür hinter Teresa ins Schloß. Da war er wieder, dieser furchterregende Raum! So schlicht und übersichtlich eingerichtet mit seinen Stühlen aus Holz und dem schweren Tisch aus Holz. Diesem Tisch, der ihr – und auch anderen – schon so viele Qualen bereitet hatte. Sie zitterte am ganzen Körper und spürte ihr Herz bis zum Hals schlagen. Ihr Verstand konnte sich nach dem entsetzlichen Aufeinandertreffen mit Janina Casal noch immer nicht beruhigen ... Konnte irgendeine Wendung des Schicksals grausamer sein? Oh Gott ... oh Gott ... die weitreichenden Folgen dieser Begegnung waren so unerträglich, daß sie sich weigerte, daran zu denken!
„Nun, Teresa, was hatte diese Unverschämtheit zu bedeuten?" fragte Miss Judith. Ruhig, aber streng schaute sie Teresa an, als hätte diese ein schlimmes Verbrechen begangen.
Teresa, die mit geballten Fäusten dastand, war sich längst im Klaren darüber, daß Gerechtigkeit in ihrem eigentlichen Sinne eine außerordentlich seltene Angelegenheit in ‚Los Limitas' war ... aber gerade in diesem Augenblick hatte sie das Gefühl, sich dringend auf sie berufen zu müssen.
„Miss ... Miss Judith ...", sagte sie inbrünstig, „es ... es war alles nur ein Mißverständnis ... ich meine, Miss ... daß ... daß ich Janina kannte ... ich habe sie doch um Entschuldigung gebeten ... ich meine, ich kannte Miss Casal von früher ... wir waren Freundinnen ... w-wir sind zusammen aufgewachsen ..."
„Und du siehst das als eine Entschuldigung an?" fragte Judith und schaute Teresa gütig an.
Teresa schluckte. „Es ... es war die Überraschung, Miss ... sie so plötzlich zu sehen ... ich habe mit ihr gesprochen ... wie ... wie wir es früher auch getan haben ..."
„Genau das hast du getan", sagte Judith eisig. „Was mich zu der Annahme veranlaßt, Teresa, daß du trotz verschiedentlicher verbaler Ermahnungen nicht in der Lage bist, zu lernen, was du zu lernen hast und daß du deinen Status als Sklavin nicht wirklich akzeptierst ..."
„Aber ja doch ... doch, bitte Miss ... ich schwöre, daß ich ihn akzeptiere!" widersprach Teresa und legte verzweifelt ihre Hände wie zum Gebet zusammen.
„ ... und eine Sklavin zeigt Respekt vor ihrem Besitzer, ihrer Aufseherin und vor allen, die über ihr stehen. Wie beispielsweise den Gästen", fuhr Judith fort, als hätte Teresa gar nichts gesagt. „Sie zeigt diesen Respekt in jedem Augenblick, ganz gleich, wie die Umstände sind. Habe ich dir das nicht viele Male gesagt ... es dir eingebleut ... eindringlich immer wieder?"
„J-ja ... Miss ... ja ... aber ... aber ... es war doch alles nur ein M-Missverständnis ... ich meine ... ich habe doch Respekt gezeigt ... s-sicher habe ich das, Miss ...", flehte Teresa. Sie fühlte sich schwach und hilflos gegen die unverrückbare, mitleidlose Mauer, die Judith unbeirrt aufbaute. Am schlimmsten fühlte sie sich aber von Janina Casal gedemütigt, der sie es zu verdanken hatte, daß sie sich hier befand, einzig deshalb, weil sie sie mit ihrem Namen angesprochen hatte. Wie es früher vollkommen üblich war! Das war die bitterste aller bitteren –Pillen, die sie zu schlucken hatte. Darüber hinaus spürte Teresa sehr deutlich, daß dies nur die ersten Töne einer Symphonie von Qualen und Foltern waren, die man extra für sie komponiert hatte.
„Was du meintest und wie du dich verhalten hast, sind zwei unterschiedliche Dinge, Teresa", sagte Judith in der ihr typischen Weise, die keinen Widerspruch zuließ. „Du hast deine Selbstkontrolle verloren und warst respektlos. Dafür wirst du bestraft werden. Nicht zuletzt aber auch deshalb, weil dein Verhalten ein schlechtes Licht auf meine Erziehung wirft."
Sie öffnete eine der Schubladen der Kommode, in der die Instrumente zur Bestrafung aufbewahrt wurden ... während jede Faser von Teresas zitterndem Körper in Protest und grenzenloser Furcht aufschrie. Immer wieder dasselbe, dachte sie ... ihre Fingerknöchel waren weiß ... ihre Brüste hoben und senkten sich schneller ... ihre Augen füllten sich mit Tränen.
„Ich habe einen sehr guten Grund für den Rohrstock", sagte Judith und nahm die Bambusrute in die Hand. Mit der anderen prüfte sie deren Flexibilität. „Ich bin sicher, Miss Casal würde das begrüßen ..." Teresa spürte, wie sich beim Anblick des biegsamen Rohrstocks die Eiszapfen der Angst in ihre Eingeweide bohrten. Oh nein ... das war ungerecht ... wie konnte man sie damit bestrafen für ... für ein einfaches ... ein unvermeidliches ... Versehen! Und Janina würde es begrüßen! Oh ja ... ja ... wie wahr! Diese sadistische Frau würde es sicherlich begrüßen! Teresa seufzte laut und vernehmlich, während dicke Tränen ihre Wangen hinunterliefen. Es gab nichts, das sie sagen oder tun konnte. Sie hatte nur zu akzeptieren, was man für sie beschlossen hatte.
„Wie auch immer", fuhr Judith fort, während sie den Rohrstock auf die Kommode legte, „ich werde in diesem Fall ein wenig Nachsicht üben. Es ist nicht lange her, daß du zuletzt hier warst, und die Umstände sind ein wenig außergewöhnlich. Vielleicht genügt der Riemen diesmal."
Teresa war erleichtert. Absurd, vielleicht, aber es war so. Ihre Erleichterung schwand, als sie sah, daß Judith nicht den Einzelriemen aus der Schublade nahm, sondern den Doppelriemen!
„Hinüber mit dir, auf den Tisch", befahl Judith unbarmherzig.
Mit weichen Knien bewegte sich Teresa auf den schweren Holztisch zu. Sie unterdrückte jeden weiteren Protest, jedes weitere Flehen und Betteln ... nur zu gut wußte sie, was daraus folgen würde. Als sie zur Mitte der Längsseite kam, beugte sie sich nach vorn, ihr Wimmern wurde heftiger, ihr weicher Bauch preßte sich gegen das harte Holz. Oh, diese Unmenschlichkeit! Oh, diese Furcht! Bei dem Gedanken an das, was unweigerlich kommen würde spürte sie deutlich das starke Zittern und die Anspannung in ihrem Körper. Ihre Armgelenke wurden vom Halsband losgemacht. Dann, als ihre Arme nach vorne ausgestreckt wurden, spürte sie, wie ihre Handgelenke erneut gefesselt wurden, diesmal mit festen Stricken ... und in diesem Moment wußte sie, auf welche weise sie bestraft werden sollte.
Manchmal mußte sie sich der Länge nach flach auf den Tisch legen ... mit gespreizten Armen und Beinen ... Arm- und Fußgelenke an jeder Ecke des Tisches fixiert. Manchmal (so wie jetzt) mußte sie sich quer über den Tisch plazieren ... ihre Beine wurden dann unter den Tisch gezogen und mit einem Strick festgebunden. Dies hatte zur Folge, daß sich die Kante des Tisches auf sehr schmerzliche Weise in ihren Bauch und ihre Flanken grub, und daß ihr Hinterteil in eine Position gebracht wurde, auf Grund derer sich die Haut auf effektive Weise spannte. Es war, wie sie bereits einmal erleben durfte, eine überaus schmerzliche Weise der Bestrafung.
Ihre Fußgelenke wurden unter den Tisch gezogen ... der Strick, mit dem ihre Handgelenke gefesselt waren, wurde nun um ihre Fußgelenke gewunden ... ihr Hinterbacken spannten sich in einer makellosen Kurve, während sich die Spalte zwischen ihnen ein wenig öffnete. Teresa fühlte sich absolut hilflos. Wie viele male zuvor; und diesmal war es einzig Janinas Werk! Für nichts ... für nichts!
„B-bitte ... Miss ... ohh bitte ... b-bitte nicht ...", hörte sie sich krächzen, obwohl sie wußte, wie vergeblich es war. „Ich habe es doch nicht so gemeint ... ohhhhhh ... b-bitte ... bitte nicht!"
Judith Somerton reagierte nicht auf Teresas Flehen. Stattdessen nahm sie den Doppelriemen in die Hand. Beide Lederriemen, glänzend vom Öl, mit dem sie eingerieben waren, maßen etwa 50 cm in der Länge, 5 cm in der Breite und waren etwa 6 mm dick. Sie schwangen hoch ... und klatschten mit einem häßlich Geräusch auf das nackte, hilflose Hinterteil ... Oh Gott ... dieser Schmerz! Und für nichts. Nein ... nein ... für Janina. Die Qual, die der bittere Haß in Teresas Herz verursachte, war schlimmer als die reine physische Tortur.
Tttwwwaaaccckkkkkkkk!
Wieder biß das Leder zu. Doppelter Schmerz. Zwei Spuren von Feuer, nicht eine. Zwei Spuren, die ihre Bewegungen so unkontrolliert machten wie die Schreie, die aus ihrer Kehle drangen.
„Bittteeeeee!" flehte Teresa laut, „neeeeeiiiiinnnnn!" Oh Gott, wie viele würde sie ertragen müssen? Für nichts ... für nichts ... nein ... nicht für nichts. Um Janina eine Freude zu bereiten.
Tttwwwaaaccckkkkkkkk!
Wieder ... und wieder die brennende Qual. Unglaublich in ihrer Macht ... und doch vollkommen wirklich. Denn sie war da ... hier ... und sie fraß sich in ihren Körper und produzierte atemlose, stöhnende Schreie aus ihrer Kehle.
Tttwwwaaaccckkkkkkkk!
Wieder ... und noch schlimmer. Weil sich jetzt die unerträglich brennenden Hiebe über diejenigen legten, die sie zuvor erhalten hatte.
„Aaaiiieeeeee ... b-biiittteeee ... nnneeeiiinnnnn!"
Judith ließ sich nicht stören. Sie gehörte nicht zu denen, die sich erweichen ließen. Mit derselben Ausholbewegung ihres rechten Armes ... mit derselben Kraft ließ sie den Riemen ein fünftes Mal auf das nackte Hinterteil klatschen.
Tttwwwaaaccckkkkkkkk!
Die doppelte Spur von brennendem Feuer flammte erneut auf der gepeinigten Haut auf, und wieder ertönten langgezogene Schmerzensschreie in dem kleinen Raum.
„Aaaiiieeeeee ...aaaaaaggghhh ... eeeeeggggghhhhh!"
Der fünfte Hieb (oder, wenn man so will, der zehnte) war vorüber, und Judith trat zurück, um ihr Werk zu betrachten. Die langen, breiten Striemen verteilten sich über Teresas gesamtes Hinterteil. Brennende Striemen. Sehr empfindlich schmerzende Striemen. Ja ... Teresa hatte ihre Lektion gut gelernt!
Dennoch gab es nichts, das sie davon abgehalten hätte, Teresa weiter zu bestrafen, wenn sie es gewollt hätte. In der Tat gab es Sklavinnen, die zuvor zwanzig Hiebe auf einmal bekommen hatten. Aber das galt nur für ernsthafte Vergehen! Teresas Fehler gehörte eher zu den kleineren, auch wenn sie es nicht so verkauft hatte. Nein, fünf Hiebe waren genug für diesmal. Judith besaß ihr eigenes Maß. Sie bestrafte auf eine gerechte Weise: kleine Vergehen, kleine Bestrafung; ernste Vergehen, strenge Bestrafung! Das war Judith Somertons Gerechtigkeit, und sie blieb dabei, wie stark auch immer sie erregt war und sich getrieben fühlte, ihre eigenen Regeln zu durchkreuzen!
Nachdem sie den Riemen auf die Kommode gelegt hatte, befreite sie die wimmernde Teresa von ihren Fesseln und befahl ihr, aufrecht zu stehen. Teresa folgte mit geröteten und tränenerfüllten Augen der Anweisung.
„Denkst du, daß dich das lehrt, künftig unseren Gästen mehr Respekt zu erweisen, Teresa?" wollte Judith wissen.
„J-ja ... mmmmfff ... j-ja ... Miss ... j-ja ... Miss ...", antwortete Teresa, während sie heftig nickte. Oh, wie gut sie es begriffen hatte!
„Und nun", fuhr Judith fort, „werde ich die Lektion für dich noch deutlicher machen." Sie ging zur Kommode zurück, und Teresa erstarrte. „Ich mag es nicht, wenn Sklavinnen ungefragt reden. Ich bin sicher, daß dies dir helfen wird, dich in Zukunft im Zaum zu halten."
Sie entnahm der Schublade ein Objekt, das wie eine kleine Birne geformt war und aus Blei bestand. Sie ging damit zu Teresa, die vor Furcht einen Schritt zurückwich.
„Öffne deinen Mund", befahl Judith. „Weit."
„B-bitte ...", wimmerte Teresa, die nicht wußte, was geschah, aber spürte, daß es unangenehm werden würde.
„Öffne deinen Mund", wiederholte Judith kalt, „oder ich werde dir noch weitere fünf Hiebe verpassen!"
Schnell öffnete Teresa ihren Mund. Die bleierne Birne wurde hinein geschoben. Teresa würgte, als spürte, daß das häßliche Objekt ihren Mund ausfüllte, ihn weit auseinander zwang und sich gegen ihre Kehle preßte. In wenigen Augenblicken hatte Judith einen Riemen über Teresas Mund gelegt und ihn hinter ihrem Nacken mit einer Schnalle verschlossen. Teresa schluckte, ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen.
„Wenn sie von ihrem Ausritt zurückkehrt, werde ich Miss Casal darüber informieren, daß du diesen Knebel trägst", erklärte Judith ruhig. „Ich werde ihr erklären, daß er zu deiner Bestrafung gehört, weil du deine Zunge nicht im Zaum halten konntest. Ich werde ihr auch erklären, daß ich dich mit dem Riemen bestraft habe, weil du es an Respekt hast fehlen lassen. Darüber hinaus werde ich es Miss Casal überlassen, wann sie den Knebel entfernen will. Hast du mich verstanden, Teresa?"
Teresa konnte nur ein mitleiderregendes Geräusch produzieren, aber sie nickte mit dem Kopf.
„Also gut", sagte Judith, „wir werden jetzt in zur Halle zurückkehren, und ich werde dir deine heutige Aufgabe zuweisen, gemeinsam mit Maria, in den Räumen des Colonels. Folge mir!"
Noch immer leise, aber bitter weinend stolperte Teresa hinter der aufrechten Gestalt Judith Somertons hinterher. Wieder einmal war sie bestraft worden. Grausam und ungerecht. Wieder einmal füllten unglaubliche Trauer und Verzweiflung ihr Herz. Aber diesmal war es noch schlimmer. Denn jetzt wußte Teresa, daß sich Janina Casal als Gast in ‚Los Limitas' aufhielt, und daß sich ihre Qualen in jeglicher Weise noch vergrößern würden.
In dem langen Korridor, der zur Halle führte, begegneten sie der stattlichen Figur eines Mannes in den mittleren Jahren. „Guten Morgen, Miss Somerton", grüßte er, während sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen und große weiße Zähne entblößten.
„Guten Morgen, Baron", antwortete Judith, „Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Nacht."
„Doch, doch, danke", erwiderte der Baron und lächelte erneut freundlich. Er war fettleibig, besaß eine sehr deutsche Ausstrahlung, und was von seinen Haaren übrig geblieben war, legte sich wie fransen über seinen ansonsten kahlen Schädel. Seine blaßblauen Augen wandten sich Teresa zu, die ihm den obligatorischen Respekt erwies und sich mit gebeugtem Kopf auf ihre Knie niederließ. „Hat eine unserer kleinen Ladies Probleme gemacht?" fragte er.
„Ich fürchte, ja", antwortete Judith in ihrer ruhigen und sicheren Art. „Sie werden es zu schätzen wissen, da bin ich mir sicher, daß ich hier nur die strikteste Disziplin gelten lasse. Im Gegensatz zu dem, was man anderswo üblicherweise erlebt, denke ich, daß man das kleinste Vergehen nicht unbestraft lassen sollte."
„Ah ... richtig so", stimmte der Baron zu, während sich seine Augen lustvoll mit Teresa beschäftigten. „Diese hier ist neu bei uns, nicht wahr? Wie heißt sie?"
„Ihr Name ist Teresa, Baron", sagte Judith. „Ja, sie ist neu hier. Steh' auf, Teresa!"
Teresa erhob sich mit zitternden Knien. Qualen der Scham überwältigten sie wie stets, wenn sie es ertragen mußte, von einem Gast inspiziert zu werden. Ihre Augen waren so mit Tränen angefüllt, daß sie die schwerfällige Gestalt vor ihr nur wie durch einen Nebel wahrnahm. Dann, plötzlich, wurde sie auf scheußliche Weise gewahr, daß sich Hände an ihren Brüsten zu schaffen machten. Sie spürte, wie sie ihr Gewicht abschätzten, das weiche und empfindliche Fleisch kneteten und sich schließlich auf ihre Brustwarzen konzentrierten. Es war immer dasselbe! Manchmal fragte sich Teresa, warum sie Brustwarzen besitzen mußte. Aber dies war selbstverständlich eine dumme Frage! Nur war sie es leid, daß jeder, dem es in den Sinn kam, an ihnen herumzuspielen.
„Durchaus attraktiv", stellte der Baron mit einem häßlichen Unterton in der Stimme fest. „Wie alt?"
In diesem Moment drückte er plötzlich und vollkommen unerwartet zu. Ein heftiger Schauer durchfuhr Teresa, deren Kehle ein dumpfes Geräusch entfuhr. Aber mit einer ungeheuren Willensanstrengung blieb sie stehen und drehte sich nicht zur Seite oder protestierte. Unglücklicherweise hatte sie bei einer früheren Gelegenheit auf diese Weise reagiert, als ein Gast sie inspizieren wollte. Das Resultat war ein Besuch in dem furchterregenden Raum, den sie soeben verlassen hatte ... um eine Tracht Prügel zu erhalten für etwas, das Judith die Frechheit nannte, sich nicht der Ehre dankbar zu erweisen, einem Gast die Vorzüge eines weiblichen Körpers präsentieren zu dürfen! Jetzt, wo sie erneut einer Inspektion unterzogen wurde, fand Teresa genügend Selbstkontrolle, sie ohne Murren zu ertragen. So scheußlich sie auch war, so war sie dennoch leichter zu erdulden als die Bestrafung, die unweigerlich folgen würde, wenn sie es nicht tat.
„Sie ist erst zwanzig", beantwortete Judith lächelnd Baron Neumanns Frage.
„Hmmm ... und sehr gut entwickelt. Sehr ...", sagte der Baron, während seine rechte Hand an Teresas Vorderseite hinabwanderte. Er bevorzugte die dunkelhaarigen ...; die jungen ...; solche, die wie Teresa festes Fleisch besaßen. Und es bereitete ihm eine unermeßliche Freude, daß sie alle rasiert waren. Seine Hand schob sich zwischen Teresas schlanke Schenkel. Augenblicke später spürte sie, wie ihre Lippen geteilt wurden und der Baron mit zwei Fingern in sie eindrang. Noch immer blieb sie ruhig, obwohl in ihrem Innern alles protestierte und sich dagegen auflehnte. Schließlich ließ der Baron von ihr ab.
„Hübsche Stute ...", sagte er. Mit einem Finger schnippte er nach dem kleinen Metallschildchen an Teresas Gürtel, den sie um die Hüfte trug (und das sie als Eigentum des Colonels auswies). „Schade drum."
Judith Somerton lächelte den Baron freundlich an. „Vielleicht, Baron Neumann, ist es nicht mehr da, wen Sie das nächste Mal bei uns zu Gast sind."
Bei diesen Worten durchfuhr Teresa erneut ein Schauer ... bei dem Gedanken daran, daß sie jedem Gast zur Verfügung stehen mußte, wenn der Colonel genug von ihr hatte und sie freigab, überkam sie Panik. Oh Gott! Welche schrecklichen Aussichten!
„Ja, vielleicht ...", grinste der Baron und machte sich auf den Weg durch den Korridor. Nur einmal warf er noch einen letzten gierigen Blick auf Teresas außergewöhnlich hübsche Kurven. Colonel Valmira war ein strenger Mann, dachte er bei sich. Oder, vielleicht war er auch einfach ein Mann mit einem eisernen Willen. Wie war es sonst zu erklären, daß er sich in seinem Haus – vielleicht für einige Wochen oder Monate – eine solche hübsche und junge Stute wie Teresa hielt und sie nicht zuritt? Zuritt in allen möglichen Varianten? Es würde sicherlich Freude machen. Auf der anderen Seite, dachte er weiter, wenn einer so viele Pferde zur Verfügung hat wie der Colonel, vielleicht handelte man dann anders. Diese Frage war sicherlich einige erfreuliche Gedanken wert.
Maria befand sich noch an genau derselben Stelle in der großen Halle, als Teresa zu ihr zurückkehrte. Es war nicht mehr als eine Viertelstunde her, daß sie beide dort zusammengestanden hatten. Und doch hatte sie in dieser kurzen Zeit eine ganze Variation an unterschiedlichen Qualen erlitten! Und welche Qualen sie noch immer erduldete!
Mit einem unmißverständlichen Nicken ihres Kopfes wies Judith die beiden Sklavinnen an, ihr zu folgen, und schon kurz darauf betraten sie die Räume des Colonels, die auch als die Garcia-Suite bezeichnet wurden. Einige Sklavinnen hatten bereits von Judith ihre heutige Aufgabe zugewiesen bekommen: vier waren auf unkomfortable Weise als eine Art Hocker postiert; eine junge Frau hockte bewegungslos unter einer schweren Glasplatte und stellte einen Tisch dar. Alle Sklavinnen waren nackt.
Weniger nützlich, aber um so attraktiver für das Auge des Betrachters, hatte sie das Herzstück der Raumgestaltung drapiert. Es gab jeweils eine Sklavin, die ihre Position gewöhnlich in einem großen Alkoven in einer Ecke des Raumes neben einer Sitzgruppe einnehmen mußte. Sie hatte - neben der Tatsache, daß sie unfreiwillig ihre Reize darbot - als Ständer für eine silberne Blumenvase zu fungieren (meist von Judith mit großer Vorsicht und Beachtung der Details arrangiert). Rücklings auf dem Boden liegend stützte sie sich nach Judiths Anweisung auf ihren Unterarmen auf, um ihre Brüste zu präsentieren. An jeder ihrer Brustwarzen wurde mit einem Metallclip eine winzige Rosenknospe befestigt. Darüber hinaus waren weitere größere Rosen auf ansehnliche Weise in ihrem Haar arrangiert. Ihre Beine waren obszön gespreizt, und in der rasierten Spalte ihres Geschlechtsteiles steckte ein mächtiger Dildo, an dem man den Halter für die silberne Vase befestigt hatte. Sie war prall gefüllt mit Rosen.
Judith führte ihre beiden Schützlinge in einen der kleineren Räume, die sich rund um den Hauptraum der Garcia-Suite befanden. Dieser Raum fungierte als das Studierzimmer des Colonels, aber auch Gästen war es erlaubt, ihn als Schreibzimmer zu nutzen, wenn sie es wünschten.
Die Rolle, die Teresa und Maria spielen sollten, war einfach: sie würden die schwere massive Glasplatte tragen, die als Schreibtisch diente. Doch sie würden nicht auf ihren Händen und Knien hocken, wie die Sklavin im Hauptraum, denn dies würde bedeuten, daß der Tisch zu niedrig war. Beide Sklavinnen würden aufrecht knien und die Platte auf ihren Schultern tragen, während ihr Kopf in einem Loch im Glas steckte. Auf diese Weise würden ihre Köpfe zusätzlich noch als eine Art Dekoration nützlich sein, attraktiv für jeden, der an dem Schreibtisch Platz nahm. Und durch das Glas hindurch würde man ungehindert ihre nackten Reize betrachten können.
Zunächst befreite Judith die beiden Sklavinnen von ihren Halsbändern und wies sie dann an, ihre Stellung auf den Knien einzunehmen, bevor sie die Glasplatte auf ihre Schultern legte. Dann wurden die Arme der beiden auf den Rücken gebunden. Ein Strick um die Ellbogen sorgte dafür, daß sich ihre Brüste auf maximale Weise nach vorn streckten. Anschließend arrangierte Judith die Schreibutensilien und eine Blumenvase mit Rosen auf der Glasplatte. Zum Schluß trat sie zurück und prüfte ihr Arrangement. Dabei entgingen ihr nicht Teresas flehender und verzweifelter Blick und die Tränen, die an ihren Wangen herunter liefen. Der bleierne Knebel, der ihre Kiefer auf brutale Weise auseinanderzerrte, stellte eine schier unerträgliche Tortur dar, und sie wünschte sich inniglich, daß er so bald wie möglich entfernt wurde. Doch ihre Hoffnung sank bei dem Gedanken an Janina, die sicherlich ihre Freude haben würde, Teresa noch weiter zu quälen.
Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ Judith den Raum. Teresa und Maria blieben in ihrer aufrecht knienden Position zurück, und nur das leise Heben und Senken ihrer reizvollen Brüste und das von Zeit zu Zeit auftretende Zittern ihrer nackten Körper zeigten an, daß es sich bei ihnen nicht um ein Möbelstück handelte, sondern um zwei menschliche Gestalten. Hier würden sie für mindestens vier Stunden aushalten müssen, ganz gleich, ob der Schreibtisch benutzt wurde oder nicht. Allein die Tatsache, daß sie da waren, bereit um benutzt zu werden, war Sinn und Zweck ihrer Aufgabe.
Colonel Garcia hatte es so befohlen; und was er befahl, wurde ausgeführt!
Teresa weinte noch eine ganze Weile. Sie weinte nicht nur wegen des Knebels, der in ihrem Mund steckte und ihr schreckliche Qualen verursachte, auch nicht allein wegen brennenden Striemen auf ihrem Hinterteil, sie weinte, weil sich ihre Gedanken immer wieder um Janina Casal und die unweigerlich kommenden Begegnungen mit ihr drehten: diese schlanke Gestalt in Reiterkleidung: diese flackernden, kalten, dunklen Augen: Augen, aus denen eine unbändige Gier auf Grausamkeit sprach: dieser Mund, der sich in unerfülltem Haß verzog: diese Stimme, die unfähig war, ihre Lust zu verbergen, anderen Menschen zu befehlen, andere Menschen zu bestrafen, andere Menschen zu erniedrigen und zu demütigen.
Diese arrogante Frau, die es liebte, sich mit einer Reitgerte zu zeigen ... eine Frau, die einmal ihre Freundin gewesen war; eine Frau, die sie sich zu ihrer schlimmsten Feindin gemacht hatte ... eine Frau, die lange auf eine Möglichkeit zur Rache gewartet hatte; und die sich nun in der perfekten Position befand, um sie ungehindert auszuüben ... Auch wenn sie noch Eigentum des Colonels war, wußte Teresa doch, daß es in der Macht dieser Frau lag, die Dinge zu verändern. Und selbst in der jetzigen Situation hielt Janina alle Trümpfe in der Hand. Es war also kein Wunder, daß Teresa weinte. Ihr war klar, daß gerade eine Frau (vor allem wenn sie von Haß erfüllt war und Rache übte) einer anderen Frau gegenüber in grausamster Weise verfahren konnte, wußte sie doch nur zu gut, wo die schwachen Stellen ihres Geschlechts zu finden waren!
Fortsetzung siehe Kapitel 3